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Online-Treffen zum "Synodalen Weg" zu Ende gegangen

ZdK-Präsident Thomas Sternberg bei einer Pressekonferenz zum "Synodalen Weg".

Die Online-Konferenz des umstrittenen "Synodalen Wegs", die am gestrigen Donnerstag eröffnet wurde, ist heute zu Ende gegangen. Die digitale Veranstaltung fand anstelle einer zweiten Synodalversammlung statt, die aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht wie geplant durchgeführt werden konnte.

Für eine Synodalversammlung, auf der gemäß der Satzung unverbindliche "Beschlüsse" gefasst werden können, fand sich im Vorfeld keine Mehrheit. Die gefassten Beschlüsse sind jedoch auch unabhängig von der Versammlung kirchenrechtlich wirkungslos: Nach Angaben der Veranstalter sollte stattdessen "ohne Entscheidungsdruck" über die bisherigen Debatten der vier Synodalforen diskutiert werden.

Der "Synodale Weg" wird gemeinsam von der deutschen Bischofskonferenz und vom "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" (ZdK) organisiert.

Zum Abschluss der zweitägigen Online-Konferenz dankten die beiden Vizepräsidenten der Debattenveranstaltung, Karin Kortmann (SPD-Politikerin und Vizepräsidentin des ZdK) sowie Bischof Franz-Josef Bode (Bistum Osnabrück) allen Teilnehmern. Die Regionalkonferenzen im vergangenen Oktober und die heute zu Ende gegangene Konferenz seien "zwei wichtige Zwischenstationen" gewesen, um sich "inhaltlich zu fokussieren".

Eine Fortsetzung der Gespräche soll es vom 30. September bis zum 2. Oktober 2021 geben. Bis dahin sollen laut Kortmann "entscheidungsreifere Texte vorliegen", die zu "sichtbaren Ergebnissen" führen sollen. Kortmann wörtlich: "Dann geht es um Mehrheiten und um Abstimmungen." Bischof Franz-Josef Bode sagte, er sehr froh, dass es "regen und sehr produktiven Austausch" gegeben habe. Das Treffen sei nicht zuletzt "ein überraschendes Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes" gewesen, meinte er wörtlich.

Auch der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dankte den Teilnehmern und sprache von "bewegenden Zeugnissen und klaren Ansagen". Bätzing wörtlich:

"Wir spüren alle: Es ist hoher Druck da und ich kann die Unruhe verstehen. Wir haben diesen Weg begonnen und wir werden am Ende Entscheidungen treffen und Beschlüsse fassen. Was mich dabei besonders freut, ist das gute Miteinander von Bischöfen und Laien in sachbezogenen, offenen und persönlich geprägten Diskussionen. Viele haben den Eindruck: Mit dem Synodalen Weg gestalten wir die Zukunft für die Kirche als Weg von 'Umkehr und Erneuerung'. Das versuche ich auch bei meinen Gesprächen in Rom deutlich zu machen."

Im Vorfeld der umstrittenen, von ihren Betreibern als "Reformprozess" deklarierten Veranstaltung hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in einem offenen Brief die Intransparenz bei der Umsetzung des "Synodalen Weges" scharf kritisiert, die den "Eindruck autoritärer Willkürherrschaft" erwecke. Der Präsident des ZdK, Thomas Sternberg, hatte daraufhin am gestrigen Donnerstag die zahlreichen Kritiker des "Synodalen Weges" attackiert. Es gebe "törichte Bemerkungen", die dem Prozess unterstellen würden, die "Protestantisierung" der Katholischen Kirche voranzutreiben. Auch wies Sternberg erneut die Sorge und den Vorwurf zurück, man würde eine "deutsche Nationalkirche" gründen, die sich von der Weltkirche abspaltet, indem man die Lehre der Kirche zu ändern versuche.

Die Tatsache, dass Papst Franziskus persönlich wiederholt – ebenso wie führende Vertreter des Vatikans – mit zunehmend deutlichen Worten und Taten in den "Synodalen Weg" massiv interveniert, diesen korrigiert und kritisiert haben, den er gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx als "verbindlich" und mit Blick auf einen "epochalen Wandel" angekündigt hatte, sprach Sternberg heute nicht an.

Eine Konsequenz dieser Interventionen ist bekanntlich, dass die Veranstaltung keine verbindlichen Entscheidungen fällen kann, sondern nur über ihre eigenen Texte abstimmt. Ebensowenig sprach Sternberg die Tatsache an, dass nicht nur der Vatikan und Beobachter im Ausland, sondern auch mehrere deutsche Bischöfe und Theologensowie Laiengruppen scharfe Kritik geübt haben. Es sei denn, Sternbergs Rede von "törichten Bemerkungen" galten diesen katholischen Personen und Gruppen.

Woelki: "Werden das erste Gutachten zur Einsicht freigeben"

Bereits am ersten Konferenztag reagierte der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, auf die gegen ihn erhobenen Vertuschungsvorwürfe. Hintergrund des nun schon seit Wochen andauernden Konflikts ist die Entscheidung der Kölner Bistumsleitung, ein Gutachten der Kanzlei "Westpfahl Spilker Wastl", nachdem Woelki dieses Gutachten selbst in Auftrag gegeben hatte. Die Kanzlei hatte den Auftrag, die einschlägigen Personalakten ab 1975 zu untersuchen um festzustellen, "welche persönlichen, systemischen oder strukturellen Defizite in der Vergangenheit dafür verantwortlich waren, dass Vorfälle von sexuellem Missbrauch gegebenenfalls vertuscht oder nicht konsequent geahndet wurden".

Das Gutachten der Münchner Kanzlei, hatte jedoch – wie CNA Deutsch berichtete – nach Einschätzung anderer Juristen in einem Gutachten "methodische Mängel". Woelki hatte daraufhin den Kölner Strafrechtsexperten Professor Björn Gercke mit einem neuen Gutachten beauftragt, welches am 18. März 2021 vorgestellt werden soll.

Die Entscheidung Woelkis, das Gutachten von "Westpfahl Spilker Wastl" wegen der gravierenden Mängel nicht zu veröffentlichen - unter anderem sollen nach Auskunft von Insidern aus dem Umfeld des Bistums auch personenschutzrechtliche Überlegungen bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt haben - hat daraufhin für teils heftige Reaktionen in der Regionalpresse gesorgt, in der einzelne Medien- und später auch Kirchenvertreter den Rücktritt des Kölner Erzbischofs forderten. Auch er selbst habe dieses Gutachten jedoch nicht gelesen, betonte Woelki kürzlich in einem Interview noch einmal. Zudem räumte er ein, Fehler gemacht zu haben.

Schon zu Beginn der Online-Konferenz zum "Synodalen Weg" wurden die Unruhen im Erzbistum Köln von Teilnehmern der Konferenz kommentiert. In einem Wortbeitrag am Abend, der auch auf der Homepage des Erzbistums Köln veröffentlicht wurde, ging Kardinal Woelki auf die Kritik ein und beteuerte erneut seinen Willen zur lückenlosen Aufklärung.

Zudem stärken mittlerweile zwei neue, öffentliche Aktionen mit über 1.000 Unterzeichnern dem Kardinal den Rücken.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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