Die am 24. Oktober veröffentlichte Enzyklika sei „der Schlussstein der Kathedrale Franziskus“, so Wilmer. „Jener Stein, der den ganzen Bau zusammenhält.“
Vor der Bischofsgruft wolle man nun „darüber informieren, dass es gegen den verstorbenen Bischof Janssen Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gibt“.
Mit Blick auf das lateinische Wort für glauben, credere, erläuterte Wilmer, dieses stamme von cor dare und bedeute „das Herz schenken“.
Die Äußerungen Eggers seien laut Bischof „pauschal, zuspitzend und undifferenziert“ und „kontraproduktiv“ gewesen. Er bitte ihn deswegen, um „verbale Mäßigung“.
Angestrebt werde „ein multiperspektivisches und interdisziplinär angelegtes Vorgehen, das insbesondere einer intensiven Aktenauswertung und Gesprächsführung bedarf“.
„Um es klar zu sagen: Es wird kein Schisma geben, und das hat auch keiner der Bischöfe in Deutschland je gewollt“, betonte Bischof Wilmer.
Während das Frauenhaus als Institution in Gifhorn bereits 30 Jahre alt ist, konnte nun ein Neubau mit einem neuen Schutzkonzept bezogen werden.
Obwohl die Abtei Königsmünster auf dem Gebiet der Erzdiözese Paderborn liegt, war Wilmer für die Abtsbenediktion verantwortlich, weil Paderborn weiterhin auf einen neuen Bischof wartet.
Wilmer hatte sich von Mittwoch bis Sonntag mit zahlreichen Vertretern der Kirche im Heiligen Land sowie mit Vertretern anderer Konfessionen bzw. Religionen getroffen.
„Mir geht es um Solidarität mit allen Menschen im Heiligen Land, mit Israelis und Palästinensern, mit Juden, Muslimen und Christen.“
„Wir ermutigen die Bundesregierung, ein effektives Klimaschutzprogramm mit ausreichenden Sofortmaßnahmen zur Einhaltung der Klimaschutzziele zu beschließen“, so der Appell.
„‚Klimakrise‘, nicht Klimawandel. Der drängende Ton, der hier angeschlagen wird, bestimmt das gesamte Schreiben.“
Hintergrund für diese Entscheidung ist, dass Paderborn weiterhin auf einen neuen Erzbischof wartet, nachdem Hans-Josef Becker am 1. Oktober 2022 zurückgetreten war.
Wie das Bistum berichtete, standen am Samstag diejenigen im Mittelpunkt, „die sich in der Organisation von Tafeln oder Essenausgaben einsetzen“.
„Aber sind wir deshalb ein hoffnungsloser Fall – die letzte Generation von Christinnen und Christen in Deutschland?“, fragte der Bischof, um dann zu antworten: „Nein! Wir dürfen hoffen!“
Der Bischof wolle seine eigenen Gespräche mit behinderten Menschen intensivieren, um besser über ihre Bedürfnisse unterrichtet zu sein.
„Für mich habe ich eine Formel mitgenommen: weniger wortlastig, dafür sinnlicher, weniger Texte, dafür mehr Feiern, weniger Stolz, dafür mehr Demut und Bescheidenheit.“
Papst Franziskus hatte den Rücktritt, der auch in Verbindung mit Fehlverhalten in Fällen von sexuellem Missbrauch steht, am Samstag offiziell angenommen.
Er selbst habe angesichts der „Gemengelage“ sogar „die eine oder andere schlaflose Nacht verbracht“.
Er selbst sei „unbedingt für eine Erneuerung“, betonte der Bischof von Hildesheim. „Wir sind aber zu ungeduldig. Uns fehlt in Deutschland mitunter etwas der lange Atem.“