Der Leiter des Kommunikationsbüros der Erzdiözese Port-au-Prince hat in einem Interview mit ACI Prensa vor einem möglichen „Völkermord“ in Haiti gewarnt.
Die Kriminellen setzten den Computerraum in Brand und durchwühlten die Bibliothek des Knabenseminars. Außerdem wurden mehrere Fahrzeuge niedergebrannt.
„Die Gangs treten wie eine organisierte Armee auf. Sie sind sehr gut ausgerüstet. Es sind sehr viele Waffen im Umlauf“, sagte Erzbischof Max Leroy Mésidor.
Während Papst Franziskus weiterhin gesundheitliche Probleme zu schaffen machen, ruft er in einem neuen Video dazu auf, für die verfolgten Christen zu beten. Besonders in Haiti und Burkina Faso spitzt sich die Lage für die Kirche dramatisch zu. Rom-Korrespondent Rudolf Gehrig berichtet.
Am vergangenen Freitag wurden in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince mehrere katholische Geistliche von einer bewaffneten Bande überfallen und entführt.
Es hieß, der Bischof und Vizepräsident der haitianischen Bischofskonferenz sei „stabil“, doch wurden keine weiteren Einzelheiten über die Explosion oder den Zustand des Bischofs genannt.
„Dieses traumatische Ereignis hat unseren Glauben wieder einmal auf die Probe gestellt, aber er bleibt unerschüttert.“
Zu den Stimmen, die die Freilassung der entführten Personen fordern, gehört auch Papst Franziskus. Er erwähnte die Entführung auch in seinem Angelusgebet am vergangenen Sonntag.
Ordensfrau: „Bewaffnete Banden haben die Macht übernommen“
Die Bischofskonferenz von Haiti hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die politischen Akteure und die bewaffneten Banden dazu aufruft, das Land vor einem Absturz ins Chaos zu bewahren.
Die italienschsprachige Seite von Vatican News informiert, dass zwischen Samstag, dem 15. Januar und Sonntag, dem 16. Januar, ein Salesianer und sein Fahrer wieder freigelassen wurden, die am vergangenen 31. Dezember entführt worden waren.
Die letzten 12 Missionare wurden am Donnerstag, den 16. Dezember, von einer haitianischen Bande freigelassen, auf den Tag genau zwei Monate nachdem sie bei ihrer Arbeit in einem Waisenhaus entführt worden waren.
Drei weitere Geiseln einer in Ohio ansässigen christlichen Gruppe sind in Haiti freigelassen worden. Damit befinden sich noch 12 Personen in der Gewalt der 400 Mawozo-Gang. Die Bande hatte zuvor eine Gruppe von 10 Katholiken, darunter Priester und Ordensleute, entführt und später freigelassen.
Das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat nach dem verheerenden Erdbeben vom 14. August 2021 mit der Stärke 7,2 ein Nothilfepaket in Höhe von einer halben Million Euro auf den Weg gebracht.
Papst Franziskus hat nach dem schweren Erdbeben, bei dem mindestens 304 Menschen ums Leben kamen, zur internationalen Solidarität aufgerufen, um das Leid in Haiti zu lindern. Zu den katastrophalen Nachrichten aus China hat der Papst dagegen am heutigen Sonntag geschwiegen.
Nach Angaben des Leiters der Hilfsorganisation Catholic Relief Services (CRS) in Haiti ist Kardinal Chibly Langlois bei dem Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Insel verletzt worden.
Papst Franziskus hat dem haitianischen Volk sein Beileid ausgesprochen, nachdem sein Präsident Jovenel Moïse am Mittwoch in seinem Haus von einer Gruppe von Bewaffneten ermordet wurde.
Pierre Toussaint, der als Sklave in Haiti geboren und in New York ein freier Mann wurde, galt wegen seines vorbildlichen katholischen Lebens als der beliebteste Mann der Stadt seiner Zeit.
Mehr als 10 Tage nachdem fünf Priester, zwei Nonnen und drei Laien in Haiti entführt und für Lösegeld gehalten wurden, wird berichtet, dass drei der entführten Katholiken freigelassen worden sind.
Nach der Entführung von Priestern und Ordensleuten ist die Angst unter katholischen Geistlichen groß, selbst zu Opfern zu werden