Kardinal Müller äußert sich zu Homosexualität und Kirchenkrise in neuem Interview

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation, bei der Vorstellung des Schreibens am Dienstag, 14. Juni im Vatikan.
CNA/Daniel Ibanez

Die Kirche muss das Problem des Atheismus und sexuellen Fehlverhaltens unter Geistlichen angehen: Das hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller laut der US-Website "LifeSiteNews" gefordert. 

Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation äußert sich zur Kirchenkrise und den Skandalen um sexuelles Fehlverhalten, Missbrauch und Vertuschung in einem weitreichenden neuen Interview mit Maike Hickson bei "LifeSiteNews".

"Der Ursprung der gesamten Krise liegt in einer Verweltlichung der Kirche und eine Reduktion des Priesters auf einen Funktionär. Letztlich ist es der Atheismus, der sich in der Kirche breitgemacht hat. In diesem Ungeist wird die Offenbarung in Glaube und Moral an die Welt ohne Gott angepasst, so dass sie einem Leben nach den eigen Lüsten und Bedürfnissen nicht mehr im Wege steht", so Kardinal Müller.

Die jetzige Kirchenkrise zeige sich aber auch darin, "dass man die wahren Ursachen nicht sehen will und durch Propagandaphrasen der Homo-Lobby vertuscht. Unzucht mit Jugendlichen und Erwachsenen ist eine  Todsünde, die keine Macht der Welt für moralisch neutral erklären kann", betont der deutsche Prälat im Interview. 

Führende Köpfe der Kirche würden nach wie vor das Problem und seine Ursachen unterschätzen, so Müller laut "LifeSiteNews". Er fordert unter anderem, dass "homosexuelles Verhalten von Klerikern in keinem Fall geduldet werden kann und dass die kirchliche Sexualmoral nicht durch die weltliche Akzeptanz der Homosexualität relativiert werden darf". 

Mit Blick auf den Fall McCarrick kritisiert Müller, der von 2012 bis 2017 Präfekt der Glaubenskongregation war, dass die Kongregation nur für den sexuellen Missbrauch von Heranwachsenden aber nicht von Erwachsenen zuständig sei, "als ob die Unzucht von Klerikern mit Klerikern oder Laien nicht auch ein schwerer Verstoß gegen den Glauben und die Heiligkeit der Sakramente wäre".

Das gesamte Interview in voller Länge in englischer Sprache lesen Sie hier.

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