"Reform oder Dekonstruktion?" Martin Rothweiler plädiert für Einhalt beim Synodalen Weg

"Wer es für möglich erachtet, dass das Priesteramt überflüssig ist, hat von der katholischen Kirche allerdings nicht viel verstanden"

Martin Rothweiler, Geschäftsführer und Programmdirektor des katholischen Fernsehsenders EWTN.TV in Deutschland.
EWTN.TV

Der Programmverantwortliche des katholischen Fernsehsenders EWTN.TV hat zu einem geistlichen Einhalt beim deutschen "Synodalen Weg" aufgerufen.

In einem Kommentar bei "katholisch.de" schreibt Martin Rothweiler am heutigen Dienstag, die Entscheidung in Frankfurt, dass sich eine Arbeitsgruppe der Frage widmen soll, ob es überhaupt Priester in der Katholischen Kirche braucht zeige, dass ein geistlicher Einhalt "dringend geboten" sei.

"Hier geht es ans Eingemachte, an das Selbstverständnis von Kirche und Priestertum", so Rothweiler wörtlich.

Man könne diese Infragestellung des Priestertums nicht einfach als Fehlinterpretation abräumen, wie es Bischof Georg Bätzing versucht habe. Dieser hatte zum Abschluss der Versammlung in Frankfurt gesagt, es sei "beileibe nicht um eine Abschaffung des Priesteramtes" gegangen, sondern unter anderem darum, "den Priestern den Rücken zu stärken". 

Mit Blick auf das Priestertum und die Debatte in Frankfurt kommentiert Rothweiler: Wer es für möglich erachte, "dass das Priesteramt überflüssig ist, hat von der katholischen Kirche allerdings nicht viel verstanden und lässt den Stifterwillen Jesu außer Acht, wie er über Jahrhunderte von der Kirche verstanden und vertieft worden ist".

Zudem stelle sich die Frage, auf welcher Grundlage bei der deutschen Debattenveranstaltung von Bischofskonferenz und ZdK überhaupt diskutiert werde. Das klinge "alles nicht nach Reform, sondern nach Dekonstruktion von Kirche und Neubau nach eigenen Wünschen und Vorstellungen. Das ist nicht die Synodalität, die Papst Franziskus mit dem nun angestoßenen weltweiten Prozess meint", so Rothweiler weiter.

Der EWTN-Programmverantwortliche zitiert den Augsburger Bischof Bertram Meier, der in einer Predigt vor "nationalen Sonderwegen" und einer "de facto evangelischen Landeskirche" gewarnt hat: "Wenn wir eine Kirche ohne sakramentales Amt wollen, brechen wir ihr das Genick. Sie wird gebückt, verkrümmt, geht weder aufrecht noch aufrichtig ihren Weg. Sie hat keine Kraft mehr, gegen den Strom zu schwimmen. Sie wird mitgerissen von den Wellen der gängigen Meinungen", so Bischof Meier.

Papst Franziskus hat sich gestern "aus erster Hand" über die Lage in Deutschland informieren lassen.

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