"Wir müssen ernst machen mit den Reformen", betonte der Münsteraner Weihbischof.
"Wir brauchen neue Amts- und Rollenverständnisse", forderte der Bischof von Münster mit Blick auf den "Synodalen Weg".
Die Vertriebenen der Grafschaft Glatz in Schlesien pilgern seit 1947 jedes Jahr Ende August zur Gottesmutter nach Telgte im Bistum Münster.
Es habe schon 2010 eine Meldung beim Bistum gegeben: "Seinerzeit gab es auch polizeiliche Ermittlungen, die allerdings eingestellt wurden, weil die betroffene Person volljährig war."
Während beim "Synodalen Weg" beschlossen wurde, Laien bei der Wahl von Bischöfen in Deutschland zu beteiligen, war dies im Bistum Münster bei zwei Bischofswahlen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil schon der Fall.
Letztlich habe "die Zahl der Meldungen im Vergleich zum Zeitraum vor Vorstellung der Studie" nicht zugenommen.
"Die Kirchenentwicklung lässt uns kaum noch eine andere Wahl", sagte der zuständige Pfarrer.
Weihbischof Rolf Lohmann beklagte "die Art, wie der Heilige Stuhl mit der Kirche in Deutschland kommuniziert". Diese sei für ihn "unverständlich".
Holger Ungruhe räumte ein, "dass meine Entscheidung auch Unverständnis und Enttäuschung hervorrufen wird".
Das vatikanische Dekret betont nun, so das Bistum Münster in einer Pressemitteilung, "dass die Begründung, die Bischof Genn für die Auflösung des Vereins gegeben hat, ausreichend war".
Dem von 1969 bis 1979 amtierenden Bischof wird "Leitungsversagen" "im Zusammenhang mit sexualisierten Übergriffen durch Diözesanpriester während seiner Amtszeit" vorgeworfen.
"Mit unserer Position stellen wir uns nicht gegen Frauen oder gegen Menschen am Ende ihres Lebens, sondern wir beziehen Position für etwas, das für uns als Christinnen und Christen nicht verhandelbar sein sollte: Wir sind für den Wert jedes menschlichen Lebens."
"Das Thema Missbrauch wurde tabuisiert, höchstens subtil angedeutet", sagte der Bischof von Dresden-Meißen, der jahrelang im Bistum Münster wirkte.
Die Glockenschenkung erfolgte mit Unterstützung durch ein Schreiben des syrisch-orthodoxen Erzbischofs Timotheos Samuel Aktaş.
"Heute würde ich zweifellos anders handeln", sagte der Bischof von Essen, der ein Jahr lang Diözesanadministrator im Bistum Münster war.
Der Bischof von Münster sprach sein eigenes Fehlverhalten ausdrücklich an.
Die Bischofsgruft im Dom bleibe bis auf Weiteres geschlossen.
Die Zahl der Betroffenen liegt bei mindestens 610 Personen, doch die Dunkelziffer könnte gar das zehnfache betragen.
Dem Priester wurde "per Dekret die Ausübung jeder priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeit untersagt", teilte das Bistum am Mittwoch mit.
Ein Zwischenstand im Dezember 2020 ergab "Beschuldigungen sexuellen Missbrauchs gegen rund 200 Priester" von 1945 bis 2018.