Meinung

Schwangere Frau  / Pixabay

Lebensschutz heute – oder „Mehr Fortschritt wagen“?

Gastkommentar

24. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Lebensschutz heute – oder „Mehr Fortschritt wagen“? / von Thorsten Paprotny Anmerkungen zum „Koalitionsvertrag“   Heute wurde der „Koalitionsvertrag“ der sogenannten „Ampel“ als Fortschrittsprogramm öffentlich vorgestellt und inszeniert. Christen, Andersgläubige und für den Lebensschutz einstehende Agnostiker können auf Seite 116 explizit lesen, was offenbar als „Fortschritt“ verstanden wird: „Schwangerschaftsabbrüche sollen Teil der ärztlichen Aus- und Weiterbildung sein. Die Möglichkeit zu kostenfreien Schwangerschaftsabbrüchen gehören zu einer verlässlichen Gesundheitsversorgung. Sogenannten Gehsteigbelästigungen von Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegnern setzen wir wirksame gesetzliche Maßnahmen entgegen. Wir stellen die flächendeckende Versorgung mit Beratungseinrichtungen sicher. Schwangerschaftskonfliktberatung wird auch künftig online möglich sein. Ärztinnen und Ärzte sollen öffentliche Informationen über Schwangerschaftsabbrüche bereitstellen können, ohne eine Strafverfolgung befürchten zu müssen. Daher streichen wir § 219a StGB.“ Dass Ärzte künftig mit dem Thema „Schwangerschaftsabbruch“ vertraut sein müssen oder zu einer Fortbildung verpflichtet werden können, zeigt an, dass die Aufgaben des Heilberufes offenbar umgedeutet werden. Dass grundsätzlich die „Möglichkeit zu kostenfreien Schwangerschaftsabbrüchen“ als Element einer „verlässlichen Gesundheitsversorgung“ angesehen wird und Beratungsgespräche mit Schwangeren in den Raum der Virtualität verlagert werden, stimmt sicher nicht nur Katholiken mehr als nachdenklich. Anders gesagt: Ich hoffe, dass Katholiken, Kleriker wie Weltchristen, diesen Koalitionsvertrag genau lesen. Auch viele Protestanten wird und sollte das empören. Man mag erahnen, was hinsichtlich Suizidbeihilfe noch verfügt werden wird. Und wie stehen Sie, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, zum Lebensschutz?  Ich halte es mit dem Regensburger Bischof Dr. Voderholzer, der beim Gottesdienst, mit dem am 16. September 2017 der Berliner „Marsch für das Leben“ endete, an die Verfassung erinnerte und in seiner Predigt ausführte: „Das Grundgesetz unseres Landes hat – unter dem Eindruck der Folgen einer menschenverachtenden Ideologie – im ersten Artikel festgehalten: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung der staatlichen Gewalt.“ In Artikel 2 heißt es: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“ (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland) Diese Rechte gelten für das Leben jeder menschlichen Person vom ersten Augenblick der Empfängnis bis zu ihrem letzten Atemzug, unabhängig davon, ob die betreffende Person den ästhetischen, ökonomischen oder sonstigen Erwartungen und Vorstellungen anderer oder der Gesellschaft entspricht. Jede menschliche Person ist ein Zweck an sich selbst, darf dementsprechend auch nicht anderen Interessen geopfert werden. Diese elementaren Einsichten, erarbeitet vor allem von der großen deutschen Philosophie, sind der menschlichen Vernunft evident. Und sie gehören zum Fundament unserer freiheitlichen Gesellschaft. Wir sollten sie und ihren philosophisch einsichtigen Geltungsanspruch nicht leichtfertig preisgeben und uns nicht zu früh auf die Position des Glaubens stützen. Das Thema Lebensrecht ist nicht erst ein christliches Thema, es ist ein Menschheitsthema. Es geht um das Recht, um die Anerkenntnis des Rechtes anderer, die meinem Handeln Grenzen setzen. Und es geht letzten Endes um das Funktionieren des Rechtsstaates.“ Damit hat Bischof Voderholzer ein ganz anderes, nämlich das wahre Fortschrittsprogramm charakterisiert – für Christen, Andersgläubige und Agnostiker.  

Corpus Christi in der Dominikaner-Kirche in Oxford (England). / Flickr / Lawrence OP (CC BY-NC-ND 2.0)

Traditionis Custodes: Marsch französischer Priestermütter nach Rom

Blog

23. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Papst Franziskus soll ein Zeugnis erhalten, das aus den Herzen des Volkes Gottes kommt. Er soll sich anhören, was Priestermütter ihm zu sagen haben. Das erklärt die Webseite der Initiative der französischen Priestermütter.  

Claire de Castelbajac / Abtei Boulaur

"Wie viele Gründe zum Glücklichsein man finden kann!"

Essay

21. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Claire de Castelbajac und die Zisterzienserinnen der Abtei Boulaur — Teil Zwei

Christus, der wahre König, mit musizierenden Engeln, gemalt von Hans Memling um 1480 / Wikimedia (CC0)

“Don’t worry, be happy”

Betrachtung

21. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Eine geistliche Betrachtung zum Christkönigssonntag

Ausschnitt der Einladung zum Fest anläßlich des 90. Geburstags von Papst emeritus Benedikt. / CNA/Stift Heiligenkreuz (Ausschnitt)

Gottes beste Verteidigung

Betrachtung

20. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 8

Pilger auf dem Petersplatz am 26. Februar 2020. Der Vatikan hat mehrere Großveranstaltungen abgesagt und weitere Maßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Corona-Virus ergriffen. / Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Coronavirus, Impfung und der Gottesdienst

Podcast

19. November 2021

JETZT HÖREN & ABONNIEREN

Gender-Symbolik / Foto: Tumisu / Pixabay

Sind offene, kontroverse Debatten über "Gendersprache" in der Kirche möglich?

Gastkommentar

18. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Das würde einen Ortswechsel voraussetzen. Professor Krämers Austritt ist nicht nur bedauerlich, sondern auch provokativ. Vielleicht steckt dahinter sogar ein Gesprächsangebot? 

Bernie Conrads / Paul Badde / CNA Deutsch

Ohne Filter, naturrein: Wie es war, katholisch zu sein

Besprechung

18. November 2021

Um Mitternacht, am 17. November 2021, ist Bernie Conrads verstorben.

Zweite Synodalversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt am Main: in der Synodalversammlung (30.09.2021) / Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

"Schreckgespenst" Demokratie?

Gastkommentar

16. November 2021

Von Thorsten Paprotny

"Auch säkular gedacht mutet es verwunderlich an, wenn demokratisch nicht legitimierte Personen und Gruppen als Fürsprecher der Demokratie und laikalen Mitbestimmung in der Kirche auftreten."      

Kloster Boulaur / (CC BY-SA 2.0fr)

Claire de Castelbajac und die Zisterzienserinnen der Abtei Boulaur

Essay

14. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Claire de Castelbajac und die Zisterzienserinnen der Abtei Boulaur — Teil Eins

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010.  / Mark Bray / Wikimedia (CC BY-SA 2.0)

Gerechtigkeit und Liebe

Betrachtung

13. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 7

Feier einer traditionellen lateinischen Messe / Servus Tuus (CC BY-SA 3.0)

„Traditionis custodes“ und die Folgen

Gastkommentar

11. November 2021

Von Thorsten Paprotny

"Gab es in Rom einen traditionalistischen liturgischen Eigensinn, der durch eine solche Maßnahme als Kollektivstrafe unterbunden werden musste?"  

Kreuz (Illustration) / Vidar Nordli-Mathisen / Unsplash (CC0)

Der unverstandene Herr

Gastkommentar

10. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Jeder Einsatz für den Lebens- und Naturschutz, für die Bewahrung der Schöpfung und für das Naturrecht ist verdienstvoll.

Ein junger Pater Franz Schmidberger mit dem Gründer der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre. / Priesterbruderschaft St. Pius X.

Erinnerungen von Pater Franz Schmidberger

Besprechung

7. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Am 1. Juli 2021 zählte die Priesterbruderschaft St. Pius X. "drei Weihbischöfe, 684 Patres, 134 Brüder und 83 Oblatinnen". Eine der wichtigsten Persönlichkeiten der weithin als "Traditionalisten" bezeichneten katholischen Gemeinschaft, die kirchenrechtlich als "irregulär" bezeichnet wird, ist bis heute der ehemalige Generalobere Pater Franz Schmidberger. In dem vorliegenden Buch beschreibt er die Entwicklung der Priesterbruderschaft St. Pius X.  

Die Correrie der Grande Chartreuse, dem vom heiligen Bruno von Köln gegründeten Mutterkloster des Kartäuserordens im französischen Département Isère.  / AC Wimmer / CNA Deutsch

Der Tod der Einsiedler in der Großen Kartause

Besprechung

6. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Die Kartäuser fürchten sich nicht, diese Welt zu verlassen. Der Friedhof befindet sich in der Mitte des Kreuzgangs, an dem die Mönche seit ihrem Noviziat auf ihrem täglichen Weg in die Kirche vorbeikommen.

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 / Mazur / Catholic Church England and Wales  (CC BY-NC-SA 2.0)

Der Liebesdienst der Kirche

Betrachtung

6. November 2021

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 6

Karthäuser / Guto-Volk / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Aus einer Grabrede für einen Kartäuser

Blog

3. November 2021

Von Hans Jakob Bürger

Aus einer Grabrede für einen Kartäuser.

Die Heiligen: Statuen auf den Kolonnaden am Petersplatz in Rom / Paul Badde / EWTN.TV

Die verborgenen Heiligen

Predigt

1. November 2021

Von CNA Deutsch

Eine Predigt des Priesters und Philosophen Aldo Vendemiati zu Allerheiligen