Thorsten Paprotny

Papst Benedikt XVI. / Vatican Media

Das Licht des Glaubens

Betrachtung

16. April 2022

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 29  

Illustration / Maria Thalassinou / Unsplash (CC0)

Echte Entwicklung

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 28

Illustration / Clement Fazile / Unsplash (CC0)

Der Begriff "Rechenschaftspflicht"

Zu den synodalen Fantasien über Macht in der Kirche

Illustration / Unsplash (CC0)

Zur Relativierung des kirchlichen Lehramtes

Der kontrovers diskutierte Beitrag von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer aus der „Tagespost“ bietet Anregungen darüber, ob auf dem „Synodalen Weg“ in der Kirchenprovinz Deutschland das kirchliche Lehramt relativiert wird oder nicht. Der „Orientierungstext“ in der Beschlussfassung bietet Aufschluss darüber. Schauen Sie sich, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, das alles vielleicht doch selbst einmal genau an.  Wir lesen in Abschnitt 42 etwa: „Die Zeichen der Zeit in Gottes Geisteskraft zu erkennen und im Lichte des Evangeliums zu deuten, dazu bedarf es des Zusammenspiels aller weiteren Orte und Quellen des Glaubens. Die Heilige Schrift eröffnet den Blick auf Kriterien, die sich aus der Unterscheidung wahrer und falscher Prophetie ergeben. Die Tradition belegt, dass die Unterscheidung der Geister immer schon Aufgabe aller Glaubenden und des kirchlichen Amtes war – unter wechselnden Bedingungen und mit wechselndem Erfolg. Es braucht das Zusammenspiel und die Expertise aller: Derer, die eine besondere Nähe zur Alltagswelt der Menschen haben. Derer, denen das Lehramt anvertraut ist, um auf die Konsistenz und die Anschlussfähigkeit zum Bekenntnis des Glaubens zu achten. Und die Theologie sichert den Anschluss an die Erkenntnisse, die im Diskurs der Wissenschaften, im ökumenischen und interreligiösen Dialog und in Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten in die Deutung aller Zeichen der Zeit einfließen müssen.“ Hier wird in einer Schwarz-Weiß-Sicht einem Kreis von Alltagsexperten und Wissenschaftlern die Nähe zur sogenannten Lebenswelt und Lebenswirklichkeit zugesprochen, jenen, „denen das Lehramt anvertraut ist“, aber aberkannt. Mir scheint, dass hier das Lehramt relativiert wird. Wie denken Sie darüber? In Abschnitt 53 wird festgestellt: „Universalität und Regionalität machen die lebendige Vielfalt und Einheit der Katholizität aus. … Das universale Lehramt der Kirche wird nicht nur durch den Papst, sondern unter seiner Leitung auch auf kollegiale und konziliare Weise durch die Gesamtheit der Bischöfe ausgeübt. Es gilt das synodale Moment unter Beteiligung aller Gläubigen auch in der Entwicklung der kirchlichen Lehre zu stärken. Irrtumslose Entscheidungen des außerordentlichen Lehramtes sind an besondere Bedingungen geknüpft und bilden aus guten Gründen in der katholischen Kirche die absolute Ausnahme. Das ordentliche Lehramt des Papstes und der einzelnen Bischöfe darf auf das Wirken des Geistes Gottes vertrauen. Es ist aber dennoch möglichen Irrtümern nicht enthoben, es sei denn, alle stimmen im Konsens überein.“ Was ist das „synodale Moment“ bei der „Entwicklung der Lehre der Kirche“? Wer ist mit „alle“ gemeint? Unter den Konzilsvätern etwa herrschte bekanntlich nicht die absolute Einstimmigkeit aller. Nicht einmal auf dem „Synodalen Weg“ gibt es 100 %-Beschlüsse – oder? Ein letzter Hinweis zu Abschnitt 62: „Die Theologie muss sich, wie die anderen Wissenschaften, darauf einlassen, dass mit jeder Antwort und in jeder Zeit wieder neue Fragen aufkommen, dass die Suche nach der Wahrheit, auch wenn sie schon einmal gefunden wurde, nicht endet, bis die Zeit von Gott vollendet wird.“ Wahrheit ist Wahrheit – oder vielleicht doch nur Nebel? „Die Theologie“ – wer immer damit gemeint ist – verkündet offensiv die „selbstkritische Haltung der Demut“, die sich scheinbar wie folgt äußert: „So kommt der Theologie auch die Aufgabe zu, fundamentalistischen Versuchungen entgegenzutreten, wenn Positionen von einzelnen oder Gruppierungen in dialogunfähiger Weise absolut gesetzt und jeder Debatte entzogen werden sollen. In der scientific community der Theologie ergibt sich eine Selbstkorrektur durch den kritischen wissenschaftlichen Diskurs. Im Dialog mit dem Lehramt ist auch ein kritisches Gegenüber erforderlich, für beide Dialogpartner.“ Das klingt sehr weltoffen und dialogbereit – aber schon die allgemeine Formel von „die Theologie“ erweckt den Anschein einer Konformität und Uniformität, einen theologischen Mainstream. Die Auswahlkriterien für die und damit die Auswahl der Theologen auf dem „Synodalen Weg“ hat Bischof Voderholzer begründet kritisiert. Wichtig aber ist: Lesen Sie doch bitte den „Orientierungstext“ auf dem „Synodalen Weg“ – und bilden Sie sich selbst eine begründete Meinung, ob in der Kirchenprovinz Deutschland das Lehramt der Kirche relativiert werden soll.  

Gläubige umringen Papst Benedikt XVI. am 13. Februar 2013 im Petersdom. / CNA/Stephen Driscoll

Die Menschheitsfamilie

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 27  

Bischof Rudolf Voderholzer / Bistum Regensburg

Bischof Voderholzer: „Es geht um die Wahrheit“

Kardinal Reinhard Marx erlaubte sich, jüngst auf exponierte Weise „in Zweifel zu ziehen“, was im Katechismus steht – und manche einfach gläubigen Katholiken erlauben sich, begründet an den Weisungen des Erzbischofs von München und Freising zweifeln zu dürfen, im Bistum des heiligen Korbinian und weit darüber hinaus.

Illustration / Daiga Ellaby / Unsplash (CC0)

Naturschutz und die Ökologie des Menschen

Betrachtung

26. März 2022

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 26

Papst Benedikt bei der Ankunft zum Weltjugendtag in Sydney am 17. Juli 2008 / CNA / WYD Trust

Hat Benedikt XVI. dem Ansehen des Papsttums geschadet?

"Diese als Verdikt formulierte Privatmeinung eines Theologen aus dem Bistum Basel werden sowohl Benedikt XVI. als auch das Papsttum unbeschadet überstehen"

Taufe (Illustration) / Bart Sadowski/Shutterstock

Notfall Taufe?

Ein Gastkommentar 

Papst Benedikt XVI. am 28. August 2010 / Osservatore Romano

Zur Kritik des Egoismus

Betrachtung

19. März 2022

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 25  

Illustration /  Diana Polekhina / Unsplash (CC0)

Über Suizidbeihilfe in kirchlichen Häusern

Ein Gastkommentar zu einer „Ökumenischen Stellungnahme“

Synodalkerze und Synodalkreuz bei der dritten Synodalversammlung des umstrittenen "Synodalen Weges" in Frankfurt im Februar 2022. / Max von Lachner / Synodaler Weg

Das „Monitoring“ und das neue „System Kirche“

Die Sprache der Gegenwart verfügt über Eigenheiten. Kennen Sie den Begriff „Monitoring“? 

Papst St. Johannes Paul II. und Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., am 28. Oktober 1978. / Osservatore Romano (LOR) / CNA Deutsch

Kultur der Liebe

Betrachtung

12. März 2022

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 24  

Bischofsstab (illustration) / James Coleman / Unsplash (CC0)

Seelsorge heute – aber wie?

Anmerkungen zum neuen Seelsorgepapier der deutschen Bischofskonferenz

Bischofsring (Referenzbild) / Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Was ein Bischof heute tun soll

Was erwarten wir von unseren Bischöfen? 

Bischof Georg Bätzing (Limburg) ist seit 2020 Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DBK). / Rudolf Gehrig / CNA Deutsch

„Dieser Verein“ namens Kirche

Gedanken über Bischof Dr. Bätzings „Wort der Ermutigung“  

Benedikt XVI. / CNA

Achtung vor dem Leben

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 23

Papst Benedikt XVI. im August 2010 / Vatican Media

Wenn von Gott die Rede ist

Die Signaturen dieser Zeit sind verstörend und stimmen traurig. So könnten und sollten gläubige Menschen Trost in Gott finden und aus dem Glauben der Kirche Hoffnung und Zuversicht schöpfen.

Papst emeritus Benedikt XVI / Mazur / catholicnews.org.uk

Die Sendung der Wahrheit

Betrachtung

26. Februar 2022

Von Thorsten Paprotny

Geistliche Betrachtungen zu den Enzykliken Benedikts XVI. – Teil 22

Das Heiligtum von Fatima. / CNA/Daniel Ibanez

Über die Sünde in der Kirche

Betrachtung

25. Februar 2022

Von Thorsten Paprotny

Der Realismus erfordere, mit dem Bösen zu rechnen.