Vier Bischöfe, die nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen, dankbar für Weltsynode

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Die vier Bischöfe, die nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen, der den deutschen Synodalen Weg verstetigen soll, haben sich dankbar für die von Papst Franziskus lancierte und im Oktober zu Ende gegangene Weltsynode zur Synodalität gezeigt.

Die Pressestelle der Diözese Passau stellte auf Nachfrage von CNA Deutsch klar, dass die vier Bischöfe nicht planen, an der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses teilzunehmen.

Darüber hatte zunächst Unklarheit geherrst, denn in der Erklärung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki sowie der Bischöfe Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt, Stefan Oster SDB von Passau und Rudolf Voderholzer von Regensburg hieß es lediglich: „Auf den in der römischen Synode angestoßenen Weg sind auch die vier Bischöfe gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen.“

Die Passauer Pressestelle betonte, es gehe den Bischöfen darum, zu erreichen, dass die klaren Impulse der Weltsynode auch in Deutschland wirksam werden.

Man stelle sich „mit großer Dankbarkeit hinter das Abschlussdokument der 16. Weltbischofssynode, das Papst Franziskus bestätigt und zur Veröffentlichung freigegeben hat“, erklärten die Bischöfe. Oster war selbst Teilnehmer an der Weltsynode, bei der erstmals auch viele Personen, die keine Bischöfe sind, stimmberechtigt waren.

„In besonderer Weise schätzen die Bischöfe den deutlichen Akzent auf das Wirken des Geistes als dem Protagonisten einer synodalen und missionarischen Kirche“, so die Erklärung vom Montagvormittag. „Vier der fünf Hauptüberschriften des Dokumentes sprechen von ‚Umkehr‘, zu der der Heilige Geist ruft – von der Umkehr im Herzen jedes Getauften, von der Umkehr in den Beziehungen, in den Prozessen und in den Bindungen.“

„Auch das wesentliche Ziel einer synodalen Kirche wird stark betont: Die Sendung und die Formung missionarischer Jüngerinnen und Jünger, die gemeinsam gehen, um das Evangelium zu verkünden und Menschen in die Freundschaft mit Christus einladen“, betonten die Bischöfe.

Viele der im Abschlussdokument formulierten Vorschläge seien „in Deutschland bereits strukturell ermöglicht, insbesondere durch zahlreiche Gremien von Beratung und Mitbestimmung, die es schon gibt“. So bestehe die Aufgabe darin, „an deren geistlicher Vertiefung, an der Verbesserung von Beteiligung und an der stärkeren Ausrichtung auf Mission mitzuwirken“.

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Es bestehe „die Hoffnung, dass auch die Fortsetzung des Synodalen Weges in Deutschland ein Weg der Umkehr sein kann“, erklärten Woelki, Hanke, Oster und Voderholzer. „Die Versammlungen in Frankfurt haben sie als Widerspruch zu dem erlebt, was die Bischofssynode in Rom im ‚geschützten Raum‘ (Papst Franziskus) fortwährend eingeübt hat. Die geistliche Unterscheidung, das gegenseitige vertrauensvolle Hören, die Ausrichtung auf missionarische Jüngerschaft waren in Frankfurt aus ihrer Sicht kaum vorhanden.“

„Stattdessen – so ihr Eindruck und der von vielen anderen – gab es einen parlamentarisch anmutenden Prozess der reinen Mehrheitsbeschaffung und nicht der geistlichen Unterscheidung, wie sie uns das Abschlussdokument eindringlich ans Herz legt“, so die Erklärung. „Auf diesem Weg wollte eine große, in kirchenpolitischen Fragen liberal eingestellte Mehrheit im Saal ihre Themen unter massivem, öffentlich ausgeübtem Druck durchbringen. Sie hat damit aber im gesamten Volk Gottes nicht wenige Irritationen ausgelöst und Verletzungen in Kauf genommen.“

„Die von der Frankfurter Versammlung vorgenommene, ausschließliche Identifikation von vier Hauptthemen als diejenigen, die Missbrauch strukturell begünstigen würden, hält nach heutigen Erkenntnissen kaum Stand“, zeigten sich die vier Bischöfe überzeugt. „Zwei der vier Themen (Zölibat und Sexualmoral) sind im Abschlussdokument der Weltbischofssynode zudem nicht aufgegriffen worden. In der Frage nach der möglichen Teilhabe von Frauen am sakramentalen Weiheamt gibt es nach der Weltbischofssynode keinen neuen Sachstand. Und die Frage nach der Macht, die in ihrer negativen Auswirkung von Papst Franziskus massiv unter dem Stichwort ‚Klerikalismus‘ angeprangert wird, wird im Schlussdokument mit einem umfassenden Entwurf eines gemeinsamen, geistlichen Weges der Kirche beantwortet.“

Das Fazit der vier Bischöfe lautete: „Die Ziele des deutschen Synodalen Weges und der weltkirchliche Prozess der Synode gehen damit aus der Sicht der vier Bischöfe inhaltlich nicht Hand in Hand.“

Woelki, Hanke, Oster und Voderholzer hatten sich nach Abschluss der Vollversammlungen des Synodalen Wegs dazu entschlossen, nicht am Synodalen Ausschuss teilzunehmen, der innerhalb weniger Jahre in einen Synodalen Rat überleiten soll. Einem solchen Synodalen Rat als Gremium der gemeinsamen Beratung und Entscheidung von Bischöfen und Laien war von den zuständigen römischen Stellen bereits eine deutliche Absage erteilt worden.

Zudem hatte der Synodale Weg teils drastische Kehrtwenden in der überlieferten Lehre der Kirche gefordert, etwa mit Blick auf die Frauenordination, die Sexualmoral, die priesterliche Ehelosigkeit sowie die reguläre Taufspendung und Predigt durch Laien.

Die Entscheidungen der Vollversammlung des Synodalen Wegs wurden jeweils auch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit der deutschen Bischöfe getroffen, die sich damit ausdrücklich hinter die Änderungsforderungen stellten.

Zuletzt aktualisiert am 4. November 2024 um 15:31 Uhr (ergänzt um Stellungnahme der Diözese Passau).

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