Coronavirus-Pandemie: Religionen wollen gemeinsam zur Bewältigung der Krise beitragen

Pilgernder Anhänger der Sikh-Religion in Amritsar (Indien) nach einem rituellen Bad am Goldenen Tempel.
Paul Rudd / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Indische Religionsvertreter wollen gemeinsam zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie im Land beitragen. Hindus, Muslime, Sikhs und Christen sowie verschiedene interreligiöse Organisationen haben dazu einen sogenannten Kooperationspakt für die Coronavirus-Krise geschlossen.

Das berichtet der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke. 

In der gemeinsamen Erklärung bekräftigen Indiens Religionsvertreter den Wunsch, als Religionen "eine konstruktive Rolle für das Gemeinwohl" zu spielen, "indem sich Menschen aller Glaubensrichtungen vereinen". Die Religionsvertreter beabsichtigen, "mit einer Stimme zu sprechen" und sich um Dienst und Einheit zu bemühen, während das Land mit der Pandemie konfrontiert wird. 

Die Religionsvertreter wollen nach eigenen Angaben die "Vorurteile, Gefühle der Ausgrenzung, Aberglauben und Fanatismus" überwinden, damit "der wissenschaftliche Ansatz zur Bekämpfung des Virus sich durchsetzen kann". Die Religionen des Landes sollen dabei helfen, die geistliche und materielle Unterstützung des Einzelnen zu gewährleisten. 

"Religion ist wahrscheinlich das mächtigste Mittel, um das menschliche Gewissen für das Gemeinwohl zu mobilisieren: Wir vereinen uns als eine einzige Kraft, um Maßnahmen zur Überwindung der Pandemie zu fördern", heißt es in dem Text weiter.

Während der weltweiten Pandemie "wurde Religion sowohl im positiven als auch im negativen Sinn zitiert", heißt es in der Botschaft. "Einerseits haben sich die Menschen in diesem Moment der Unsicherheit aus Hoffnung, Stärke und auf der Suche nach Widerstandsfähigkeit der Religion zugewandt. Der Glaube hat bei den Menschen das Gefühl der Solidarität und dem Wunsch entstehen lassen, anderen zu dienen, insbesondere den Schwächsten".

Gleichzeitig sei der Name Religion verwendet worden, ein Gefühl der Trennung und Exklusivität zu betonen und Vorurteile zu stärken, Wissenschaft zu widersprechen und Aberglauben zu verbreiten", so die Religionsvertreter weiter.

"Es ist dringend erforderlich, dass wir, die Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen und interreligiöser Gruppen, die allen Religionen gemeinsamen Grundsätze bekräftigen, die den größten Einfluss auf unsere Fähigkeit zur Bewältigung der aktuelle Krise haben", heißt es in der Erklärung, die darauf hinweist, dass "die wesentlichen spirituellen und moralischen Lehren aller Religionen identisch sind".

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Während dieser Krise "müssen alle Religionen nach Wegen suchen, um Einheit und Solidarität zu fördern, damit die Menschheit diese kollektive Herausforderung bewältigen kann. Im Zentrum aller Religionen steht eine spirituelle Konzeption des Menschen, die das Materielle übersteigt. Diese spirituelle Realität, die Seele genannt wird, ist die Quelle göttlicher Eigenschaften und Tugenden, die es den Menschen zu altruistischem Verhalten befähigt. Die Religion lehrt, dass die gesamte Menschheit miteinander verbunden und voneinander abhängig ist: Sie ist eine Familie", heißt es in der Erklärung abschließend. 

Laut einer amtlichen Volkszählung des Jahres 2011 und offizielle Schätzungen sind 80 Prozent der indischen Bevölkerung von 1,3 Milliarden Hindus (über 966 Millionen), Muslime machen 14 Prozent (172 Millionen) aus, Sikhs mit über 20 Millionen(die meisten davon im Punjab) etwa 1,7 Prozent und Christen 2,3 Prozent (rund 29 Millionen).

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