Carr betonte, Papst Franziskus habe nach seiner Auffassung die Kirche erkennbar aus einer selbstbezogenen Haltung herausführen und stattdessen in die Welt senden wollen.
Der 92-jährige Kardinal, der beim Konklave nicht wahlberechtigt ist, konstatierte, man müsse „dumm oder naiv“ sein, um das Papstamt „für sich selbst anzustreben“.
Bei 135 wahlberechtigten Kardinälen, von denen zwei angekündigt haben, nicht am Konklave teilnehmen zu können, war das Kollegium fast vollständig versammelt.
„Wir wollen einen Papst, der für das Reich Christi brennt“, sagte Arinze. „Einen Papst, der das Evangelium verkündet. […] Einen Papst, durch den die Menschen glauben werden.“
Zur Länge des Konklaves sagte er: „Ich rechne eher mit einem relativ schnellen Prozess. Dennoch ist Vorsicht geboten, da es immer wieder zu Blockaden kommen kann.“
Während einer Papstwahl richten sich die Augen der ganzen Welt in Erwartung von weißem Rauch auf das Dach der Sixtinischen Kapelle.
Der 77-jährige Walliser sieht die katholische Kirche in Europa in Zukunft als Minderheit, betont jedoch deren Potential als „kreative Minorität“.
Nach biblischem Verständnis dürfe es nur eine einzige Kirche Jesu Christi geben. Das Ziel ökumenischer Bemühungen müsse die Wiederherstellung dieser „einen Kirche“ sein.
Die Bischöfe seien „natürlich auch Kinder ihrer Zeit“, sagte der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation im Gespräch mit Romkorrespondent Rudolf Gehrig.
„Das Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller Glieder in dem einen Leib Christi fördert (1 Kor 12,12)“, so die Kardinäle am Mittwoch.
Papst Franziskus träumt von einem Eheausbildungsprogramm nach Art eines Katechumenats, das sich über Jahre erstrecken und „vor Enttäuschungen, vor ungültigen oder instabilen Ehen bewahren würde“.
Die Kardinäle veröffentlichen zudem eine Klarstellung, dass alle Kardinäle, die noch keine 80 Jahre alt sind, am Konklave teilnehmen dürfen.
Wie der Vatikan mitteilte, suchen die Verantwortlichen nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten.
Auch und gerade nach seinem Ausscheiden als Präfekt der Glaubenskongregation hat Müller immer wieder deutliche Kritik an Fehlentwicklungen in der Kirche geübt.
Das Konklave, unterstrich der Erzbischof von Köln, sei „kein kirchenpolitisches Ereignis“, sondern ein „geistliches Ereignis“.
Der Kardinal äußerte sich nicht weiter zu den Hintergründen seiner Entscheidung. Kurz nach dem Tod von Papst Franziskus hatte er noch angekündigt, am Konklave teilnehmen zu wollen.
Anders als sein Mitbruder Kardinal Reinhard Marx ist Woelki beim Synodalen Weg dezidiert für die Bewahrung der überlieferten katholischen Lehre eingetreten.
Es sei „großartig“, dass die letzte Enzyklika von Franziskus ein Aufruf an die Katholiken weltweit sei, die Liebe und das Mitgefühl im Herzen Jesu Christi wiederzuentdecken.
„Der Heilige Geist hat ihn auserwählt, damit er ein Werkzeug Christi in der heutigen Welt sein kann“, so der Apostolische Nuntius in den USA.
Von insgesamt 252 Kardinälen sind 135 beim Konklave wahlberechtigt, weil sie noch keine 80 Jahre alt sind. Ein Kardinal hat bereits abgesagt.