Aufklärung von Missbrauch: Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz bitten um Mitarbeit

Die St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin
Cedric BLN via Wikimedia

Die Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz haben Opfer sexueller Gewalt und Missbrauchs durch kirchliche Mitarbeiter um ihre Unterstützung bei der Aufklärung der Vorfälle gebeten. Auch die Katholische Militärseelsorge schließt sich dem Aufruf an. 

Ziel sei es, eine "unabhängige Aufarbeitungs-Kommission" ins Leben zu rufen, teilte das Erzbistum Berlin am heutigen Donnerstag mit. 

"Um solchen Verbrechen wirksam begegnen zu können und angemessen zu reagieren, wurden die Bemühungen im Bereich der Prävention verstärkt", heißt es in einer Pressemitteilung des Bistums Dresden-Meißen, die ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht wurde. Das Erzbistum Berlin, die Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz sowie die Katholische Militärseelsorge wollen sich damit "gemeinsam ihrer Verantwortung für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Katholischen Kirche in Deutschland" stellen, so die Begründung.

Die Beteiligten werden dazu eine gemeinsame Ausschreibung auf ihren Internetseiten veröffentlichen. Betroffene von sexuellem Missbrauch im Zuständigkeitsbereich dieser Institutionen sollen damit zur Mitwirkung in diesem Betroffenenbeirat animiert werden. Über die Auswahl entscheidet ein Gremium, dem vier Personen im kirchlichen Dienst, vier unabhängige Expertinnen und Experten und eine Betroffene angehören. Wörtlich erklärte die Pressestelle des Bistums Dresden-Meißen:

"In einem weiteren Schritt wird die Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs eingerichtet werden. Diese setzt sich – neben entsandten Mitgliedern des Betroffenenbeirats – aus Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung sowie Vertretern der beteiligten Institutionen zusammen. Die für den jeweiligen Bereich der (Erz-)Bistümer zuständigen Landesregierungen werden gebeten, Experten zu entsenden, um die Unabhängigkeit der Kommission zu gewährleisten."

Ziel sei es, einen "stringenten Prozess der Aufarbeitung zu ermöglichen und durchzuführen". Der bereits laufende Prozess innerhalb der Katholischen Kirche soll so "gemeinsam wirkungsvoll erweitert und fortgesetzt werden".

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