„Der Zeitgeist, den manche geißeln, ist ja durchaus vielfältig“, ergänzte er. „Es gilt, ihn wahrzunehmen und im Geist des Evangeliums zu deuten.“
Auch im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) gelte: „Ein eigener Wertehorizont ist nach wie vor notwendig.“
„Die Gremien haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte Bischof Peter Kohlgraf in seiner Predigt.
„Diese Prozesse sind Ausdruck davon, unseren Glauben in Vielfalt leben und feiern zu können“, zeigte sich Kohlgraf am Sonntag überzeugt.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagte gar, das Dokument, das die Segnung homosexueller Verbindungen unter bestimmten Umständen einführt, sei ein „richtiges Weihnachtsgeschenk“.
Offiziell war Lang erst seit dem 1. Dezember Regens des Priesterseminars – nun ist er, wenige Tage später, Generalvikar.
„Die Bibel ist ein hochaktuelles Buch“, erklärte Kohlgraf. „Die apokalyptischen Texte ermutigen, einer von innen und außen angefochtenen Kirche treu zu sein, weil Christus ihr treu bleibt.“
Er glaube, „dass die vier Bischöfe gut beraten gewesen wären, dabei zu bleiben – auch, um weiter Einfluss auf den weiteren Weg nehmen zu können“.
„Das Bild des Synodalen Weges als kirchenspalterische Bewegung entspricht nicht meiner Erfahrung.“
„Der Weggang der Ordensgemeinschaften hat auch mich als Bischof wirklich getroffen, sowie das Bistum und die Menschen in dieser Region“, räumte Kohlgraf vor Ort ein.
„Bischof Kohlgraf steht nach den Umbauarbeiten als Privatwohnung eine Vier-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad zur Verfügung“, teilte das Bistum Mainz am Donnerstag mit.
Kohlgraf predigte am Mittwoch anlässlich der Eröffnung des Martinuswegs auf dem Gebiet der Diözese Mainz.
„Es kommt besonders im Lehrberuf stark auf die Persönlichkeit an“, betonte Kohlgraf. „Auf Ihr persönliches Zeugnis.“
„In der Kirche gehen wir wichtige Schritte, auch wenn manches schneller passieren könnte und auch mehr möglich wäre“, erklärte Kohlgraf.
Für ihn selbst stehe fest: „Weder kann jede vatikanische Äußerung Unfehlbarkeit beanspruchen, noch ist jede Kritik an lehramtlichen Äußerungen erleuchtet.“
Obwohl es in den vergangenen Jahren in seinem Bistum schon viele Veränderungen gegeben habe, „haben wir noch zu stark ein Einheitsmodell in der Ausbildung“.
Am Mittwoch sagte Kohlgraf nach Lektüre der gesamten Studie, es sei ihm „zunächst eines besonders wichtig: Ich will heute eine andere Kirche gestalten.“
„Personen haben versagt. Es hat in der Zeit von Kardinal Lehmann, Kardinal Volk und auch davor große Verfehlungen und Versäumnisse im Bistum an vielen Stellen gegeben.“
Die Studie soll am 3. März veröffentlicht werden, aber der Bischof von Mainz äußerte sich schon am Aschermittwoch kurz dazu.
Konkret erwähnte der Bischof etwa „die Zeugenschaft für die Auferstehung“ durch Maria Magdalena, „die auch Papst Franziskus als Apostelin bezeichnet“. Sie sei „als erste Zeugin der Auferstehung vor die Jünger“ getreten.