„Wenn man die Texte des Synodalen Weges und die Stellungnahmen der Kardinäle miteinander vergleicht, ist es für mich derzeit offen, wie das zusammenkommen kann.“
Dabei tritt stellenweise deutlicher Widerspruch zutage, auch wenn dieser teils keine Mehrheit findet. Die „regionalen Meinungsunterschiede“ sollen im nächsten Teil der Studie aufgearbeitet werden.
Zu klaren Positionen wie der Ablehnung homosexueller Beziehungen oder der Ablehnung der Frauenordination sagte der Mainzer Bischof: „Ich gestehe, dass mich diese Positionen mittlerweile nicht nur ermüden, sondern geradezu wütend machen.“
Man solle weiter an den Texten des Synodalen Wegs arbeiten „und die Themen in Rom setzen, dann aber das Tempo herausnehmen und mit der Umsetzung warten“, so der Augsburger Bischof.
„Ich glaube, dass wir auf Dauer zu Entscheidungen kommen müssen und dass die Entscheidungen nur ein Konzil treffen kann. Das würde ich mir jedenfalls sehr wünschen.“
Bei ihm herrsche nach dem ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom „mehr Ernüchterung als Hoffnung auf kleine Schritte der Veränderung“.
„Wir müssen darüber sprechen, und wir müssen Forderungen stellen“, erläuterte der ehemalige ZdK-Präsident. „Erst durch Druck entsteht eine wirkliche Veränderung.“
Kardinal Antonio María Rouco Varela sagte, der Synodale Weg habe einen "Formfehler" und sei "eher ein Überbau als eine aus dem Herzen der Kirche geborene Realität".
Matthias Belafi ist Mitglied des Synodalen Wegs. Bei der Synodalversammlung im September stimmte er bei den namentlichen Abstimmungen mit der Mehrheit.
Er „plädiere dafür, dass wir unsere Anliegen in diesen weltkirchlichen Prozess einbringen und keine eigenen Wege gehen“, sagte der Bischof von Görlitz.
Overbeck zeigte sich erfreut, dass „diese Basta-Kommunikation“ letztlich „keinen Erfolg“ hatte und ein Moratorium für den Synodalen Weg verhindert wurde.
Rom habe von nicht verhandelbaren Themen gesprochen. Für Overbeck ist das indes „kein Stoppschild für die wichtigen und notwendigen Diskussionen“.
Er habe den Eindruck gehabt, „dass auch die Kurie unter erheblichen Druck steht durch die kritischen Rückmeldungen, die in Rom zum Weg der Kirche in Deutschland eingehen“.
Es sei sinnlos, „sich auf die Reform-Bremse zu stellen und zu hoffen, dass der Kelch der Veränderung an der Kirche vorübergeht“, zeigte sich die ZdK-Präsidentin überzeugt.
„Die Bischöfe wurden grundsätzlich darauf hingewiesen, dass es auch ‚Unverhandelbares‘ gibt“, betonte „Neuer Anfang“.
Bätzing betonte angesichts von Bitten deutscher Bischöfe um Klarheit von der römischen Kurie: „Und es gab keine klare Antwort. Dafür bin ich dankbar.“
Bei einem Treffen mit Leitern verschiedener Dikasterien wurde ein Moratorium für den deutschen Synodalen Weg diskutiert, aber wieder verworfen. Stattdessen gilt: Nachdenken und Zuhören.
Mit Blick auf den Synodalen Weg sagte Annette Schavan, man solle nicht Papiere schreiben, sondern in der Weltkirche „in den Austausch“ kommen.
Es sei eine „offene Gesprächsrunde“ gewesen, „bei der die Bischöfe ihre Fragen und Themen anbringen konnten und der Papst individuell antwortete“.
„Wer kann sich eine Gesinnungsänderung bei Bischof Bätzing und seinen Gefolgsleuten noch vorstellen?“, fragte der Vorsitzende Hubert Gindert.